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3 Anzeichen, dass du dich für andere verbiegst

  • Mindset

Wie oft tust du etwas, bei dem du hinterher merkst, dass du das eigentlich gar nicht wolltest? In diesem Artikel zeige ich dir drei Anzeichen, mit denen du unterscheiden kannst, was deine Bedürfnisse sind, und wo du dich in die falsche Richtung mitziehen lässt.

“Du willst es doch auch!”

Manchmal stimmt das, aber manchmal eben auch nicht. Vielleicht gehst du auch nur in Resonanz mit dem anderen, wirst von seiner Ausstrahlung mitgerissen oder willst die Beziehung nicht gefährden.
Menschen haben aufeinander Einfluss, das ist ganz normal und zunächst einmal nichts Schlechtes. Problematisch wird es dann, wenn du dich zu Dingen überreden lässt – direkt oder ganz subtil -, die dir eigentlich gar nicht entsprechen. 

1. Du fühlst es nur, wenn der andere da ist

Wenn du etwas nur dann empfindest, wenn jemand Bestimmtes im Raum ist, kann es gut sein, dass du von seiner Ausstrahlung überzeugt wirst. Das kann schön sein, inspirierend, du kannst diese Energien nutzen, um dich z.B. zu etwas zu motivieren, von dem du weißt, dass du es langfristig möchtest, dir aber jetzt noch schwer damit tust. Der Klassiker ist ein Personal Trainer: Solange er im Raum ist, bist du viel engagierter, den Sport mitzumachen, und das tut dir gut.

Aber Vorsicht: Es gibt Menschen mit viel Charisma, die dich für ihre Zwecke einspannen, und solange du dich direkt in ihrer Umgebung aufhältst, fällt dir gar nicht auf, dass da etwas nicht stimmt, weil sie dich so mitreißen. Deswegen ist es gut, von jedem Engagement auch einmal Abstand zu nehmen und auf dein Bauchgefühl zu hören.

Fühlst du dich unwohl, wenn du an jemanden denkst, während du nicht in seiner Nähe bist, sollten bei dir die Alarmglocken angehen. Ganz besonders, wenn du ein schlechtes Gewissen hast, dich von dem anderen weiter zu entfernen. Vorsicht vor falschen Gurus und toxischen Beziehungen!

Echtes Engagement für eine Sache fühlt sich nicht schlecht an, wenn du gerade nicht dabei bist. Echte Liebe fühlt sich weiter gut an, auch wenn der andere das Haus verlässt.

Wirklich deine Bedürfnisse sind auch da, wenn der andere es nicht ist.

Manchmal sind wir von jemandem so mitgerissen, dass wir nicht merken, dass wir anfangen, gegen unsere eigenen Interessen zu handeln.

2. Du haderst nach einer Zusage mit dir

Konntest du mal wieder nicht “Nein” sagen? Fühlst du dich unwohl damit, abzusagen? Und zwar mehr als nur ein bisschen “Ach Mist, ich hatte mich darauf gefreut”-unwohl, sondern mehr “Was wird er denken? Ich will doch nicht als unzuverlässig dastehen!”-unwohl? Dann ist das ein klares Zeichen dafür, dass du dich auf etwas eingelassen hast, was dir nicht wirklich entspricht.

Auch das hat gute Gründe: Du wolltest freundlich sein, gut dastehen, engagiert wirken. Schön und gut, aber ich verrate dir was: Das kannst du auch, ohne dich selbst zu verleugnen! Es kann sein, dass sich dann dein Leben ändert, dass du vielleicht ein paar “Freunde” verlierst – doch zugleich wirst du sichtbarer für die, die wirklich auf deiner Wellenlänge liegen.

Tipp: Teste das, was du tun sollst, auf die Formulierung in deinem Kopf. Klingt sie nach “Verdammt, jetzt muss ich …” bist du kurz davor, dich überreden lassen, etwas zu tun, was du nicht willst. 
Dann nimm dir einen Moment Zeit, atme tief durch, wertschätze die Arbeit des anderen – und lehne ab. Freundlich, aber bestimmt. Keine Angst, das wird von Mal zu Mal leichter. Je klarer du darin bist, was dir wirklich wichtig ist, desto einfacher wird es, das auch anderen klar zu signalisieren.

Du willst mehr darüber erfahren, wie du herausfindest, was dir wirklich wichtig ist? Mein Onlinekurs “Prioritäten-Power” hilft dir dabei!

3. Du ahnst es schon lange

Du hasst dein Jura-Studium, willst aber deine Eltern nicht enttäuschen? Es ist besonders schwer, in so einer Situation genau hinzuschauen, aber es lohnt sich! Frage dich: Was wollen alle Beteiligten wirklich?

Wage es, ehrlich zu sein. Würdest du auch Jura studieren, wenn deine Eltern nicht da wären? Was würdest du tun, wenn Geld keine Rolle spielt? Hast du die Alternativen wirklich verworfen, weil sie nicht realistisch sind? Oder weil du den Konflikt fürchtest? Hast du es wirklich geschafft, den Konflikt zu vermeiden – oder ist er nicht viel mehr in dir gelandet?

Worum geht es deinen Eltern? Wollen sie, dass du es mal “besser” hast? Dann heißt das letzten Endes, sie wollen, dass du glücklich bist. Aber wirst du das wirklich sein?
Und wenn es ihnen egal ist, wie es dir damit geht? Wenn sie bloß wollen, dass du etwas studierst, was ihren Status erhöht? Dann ist das sehr schade, aber nicht dein Problem. Willst du ihr Statusgefühl mit deinem Glück erkaufen?

Es ist nicht leicht, aus einer festgefahrenen Situation herauszukommen. Aber das heißt nicht, dass es unmöglich ist. Frage dich auch, was passiert, wenn du das Thema nicht angehst. Wie lange wirst du dann darunter noch leiden? Lass dir nicht einreden, es sei zu spät, um noch etwas Neues anzufangen. Das ist es vielleicht fünf Minuten vor deiner Beerdigung. Vielleicht. 

Erkenne die wahren Gründe – und die Möglichkeiten!

Wichtig: Du hast immer gute Gründe dafür, etwas zu machen oder zu wollen. Es geht nicht darum, dir Vorwürfe dafür zu machen, dass du dich hast überreden lassen. Sondern darum, ehrlich hinzuschauen, worum es wirklich geht. Wenn du einem Räuber dein Geld gibst, dann nicht, weil du das gerne tun möchtest. Trotzdem ist es sinnvoll, weil du dir damit deine Unversehrtheit sicherst.

Allerdings sind die Zusammenhänge und Möglichkeiten selten so klar. Trägst du den Müll runter, weil du deinem Partner etwas Gutes tun möchtest? Weil du Konflikte meiden willst? Um dein schlechtes Gewissen zu beruhigen, das dir die Grundsätze deiner Eltern vorhält? Wenn du es hasst: Kannst du dann nicht vielleicht auch mit deinem Partner einen Deal aushandeln? Er trägt immer den Müll runter, du machst dafür die Wäsche. Oder du koppelst das, was du nicht magst, mit etwas Schönem, z.B. nach jedem runtergebrachten Müll gut durchzulüften und genießerisch die frische Luft einzusaugen.

Es gibt immer mehr als eine Möglichkeit. Selbst bei “Geld oder Leben” kann sich die Frage lohnen: Welche Optionen habe ich sonst noch?

Fazit

Dein Bauchgefühl ist auf deiner Seite, und es weiß sehr gut Bescheid darüber, was du brauchst. Erkenne die Diskrepanzen, benenne ehrlich die wahren Gründe, dann kannst du dich nach alternativen Lösungswegen umsehen und so dein Leben verbessern. 


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