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Prioritäten setzen – Wie geht das? Der ultimative Leitfaden (Teil 1)

„Man muss Prioritäten setzen“ – Bestimmt hast du das schon mal gehört. Aber: Stimmt das überhaupt? Was bedeutet es eigentlich, Prioritäten zu setzen? Kann man das lernen? Auch mit ADHS?
Und vor allem: Wie geht das?
Was sind die besten Methoden fürs Prioritätensetzen? Warum fällt es uns schwer, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden? Und was brauchst du, um dauerhaft effektive Prioritäten zu setzen, die wirklich zu dir passen?

All das erfährst du in diesem ultimativen Leitfaden. Legen wir los!

Hier entsteht eine Artikelserie 📚. Die einzelnen Teile werden ca. 1x pro Woche hochgeladen.
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✔ Bereits online:
Teil 1: Prioritäten setzen: Bedeutung, Nutzen und Probleme (du bist hier)
Teil 2: Kann man Prioritäten setzen lernen? Wie geht Prioritäten setzen mit ADHS?
Teil 3: Die 10 größten Fehler beim Prioritätensetzen und wie du sie vermeidest
Teil 4: Die 10 wichtigsten Methoden zum Prioritätensetzen im Überblick

⏳In Arbeit:
Teil 5: Was brauchst du, um dauerhaft effektive Prioritäten zu setzen?
Teil 6: Die besten Sprüche und Funfacts übers Prioritätensetzen

Was bedeutet „Prioritäten setzen“ eigentlich?

Das Wort Priorität stammt vom lateinischen prior, was der Vordere bedeutet. Es geht darum, was als Erstes ansteht. Prioritäten zu setzen heißt also, zu entscheiden, was zuerst erledigt werden soll.

Prioritäten setzen heißt zu entscheiden, was zuerst dran sein soll.

Die entscheidende Frage dabei ist: Warum sollte etwas Vorrang haben?

Hier liegt die größte Herausforderung beim Prioritätensetzen: Zu verstehen und zu entscheiden, warum etwas für einen wichtig ist. Denn was am wichtigsten ist, sollte natürlich auch die meiste Aufmerksamkeit bekommen.

Warum überhaupt Prioritäten setzen?

„Man muss Prioritäten setzen“ heißt es. Viele von uns reagieren aus leidvoller Erfahrung allergisch auf solche Aussagen. „Ich muss gar nichts!“ schimpft das innere Kind und verschränkt die Arme.

Doch was wäre, wenn du das, was du sollst, auch ganz aus dir heraus willst, und zwar aus richtig guten Gründen?

Prioritäten zu setzen hat nämlich jede Menge Vorteile:

  • Du kannst schneller und leichter Entscheidungen treffen.
  • Dadurch kannst du auch schneller auf Anfragen reagieren und bist flexibler.
  • Du wirst weniger leicht abgelenkt.
  • Deine Planung wird einfacher.
  • Du wirst effizienter – wodurch sich wieder mehr Möglichkeiten auftun.
  • Du bist seltener überfordert und hast weniger Stress.
  • Deine langfristigen Ziele zu erreichen wird machbarer.
  • Du kannst Probleme schneller lösen, weil du weißt, worum es dir wirklich geht.
  • Du wirst selbstbestimmter.
  • Dadurch steigt auch deine Motivation.
  • Du kannst deine Ressourcen besser nutzen.
  • Es fällt dir leichter, nein zu sagen.
  • Gleichzeitig kannst du mehr Konflikte vermeiden, weil du dich gar nicht erst auf die falschen Aufgaben einlässt.

Mehr darüber, warum Prioritätensetzen so wichtig ist, erfährst du in diesem Artikel:
https://www.iris-brandt.de/warum-prioritaeten-so-wichtig-sind/

Na, das klingt doch richtig gut, oder? Musst du also Prioritäten setzen? Nö. Aber dann verzichtest du halt auf all diese Vorteile.

Aber wenn Prioritätensetzen so viel bringt, warum machen wir es dann nicht öfter?

Warum es uns schwer fällt, Prioritäten zu setzen

Im Grunde setzen wir immer Prioritäten, denn wir geben immer einer Sache Vorrang vor einer anderen. Sonst wären wir gar nicht handlungsfähig.
Allerdings tun wir das meist unbewusst. Unsere Gewohnheiten und Glaubenssätze bestimmen, wofür wir uns entscheiden. Diese stehen allerdings oft nicht im Einklang mit unseren langfristigen Zielen und Idealen. Deswegen lohnt es sich, noch einmal bewusst darauf zu schauen, was du wirklich tun willst.

Wenn du dich dafür entscheidest, deine Prioritäten aktiv zu setzen, siehst du dich jedoch einigen Schwierigkeiten gegenüber:

Intrinsische vs. extrinsische Motivation

Ansprüche von innen und außen ziehen an uns. Das kann es uns schwer machen, Prioritäten zu setzen.

Was willst du aus dir heraus und was, weil es dir von außen vorgegeben wird?
Dein innerer Antrieb ist langfristig gesehen immer stärker als ein „Ich sollte“ von außen. Doch das „Ich sollte“ ist es, das dein schlechtes Gewissen triggert und dich in die Unentschlossenheit treibt. Wenn du also nicht weißt, woher deine Ziele kommen, blockierst du dich häufig selbst.

Die Lösung: Hinterfrage gehypte Ziele und kläre, was du daran wirklich gut findest. Dann kannst du deine Prioritäten so setzen, dass es für deine Version des Zieles passt.

Kurzfristig vs. langfristig

An deinen Lebensträumen zu arbeiten ist schön und gut, aber wenn dir dabei der Alltag absäuft, ist es auch blöd.
Je mehr Kleinigkeiten sich Tag für Tag anhäufen, desto mehr Druck entsteht, die langfristigen Projekte auf Eis zu legen. Doch wenn wir das zu lange machen, geraten wir in einen Reaktionsmodus, der zu Unzufriedenheit und Zweifeln am eigenen Lebensentwurf führt.

Die Lösung: Entrümple deine alltäglichen Aufgaben und etabliere Routinen, die dir helfen, die To Dos entspannt nebenher zu erledigen, sodass du genug Kapazität für deine großen Ziele hast.

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Komplexität vs. Struktur

Das Leben ist komplexer geworden. Wir haben viel mehr Möglichkeiten als früher, das bedeutet aber auch, dass wir uns häufiger entscheiden müssen. Wer sich damit befasst, wie er sein Leben ordnen kann, tut das nicht nur in einem Bereich. Vielmehr wollen wir alle Lebensbereiche sinnvoll unter einen Hut bringen.

Doch das kann eine große Herausforderung sein. Denn selbst wenn uns beispielsweise klar ist: „Meine Familie ist mir wichtiger als die Arbeit!“ heißt das nicht, dass wir gar nicht mehr arbeiten gehen. Denn woher kommt dann das Geld für die Miete der Wohnung, in der wir mit den Kindern spielen wollen?

Es geht also nicht nur darum, seine Lebensbereiche einzeln zu organisieren, sondern sie miteinander in Bezug zu setzen und eine gute Balance zu finden. Das kann einen ganz schön überfordern.

Die Lösung: Akzeptiere zunächst, dass es komplex ist, und dass es nicht möglich ist, in jedem Bereich 100% zu geben. Dann arbeite dich Stück für Stück voran, indem du Teillösungen für deine Alltagsprobleme entwickelst und diese sukzessive zu einem großen Ganzen zusammenfügst.

Fazit

Prioritäten setzen – also festlegen, was zuerst dran ist – kann sich richtig lohnen. Aber auch ganz schön schwierig sein, denn zwischen bestehenden Gewohnheiten, Einflüssen von innen und außen und der Herausforderung, alle Lebensbereiche sinnvoll auszubalancieren, muss man erst mal wissen, was man will.

Für die, denen es nicht auf Anhieb leicht fällt – und das sind die wenigsten! – stellt sich die Frage: Werde ich das jemals können? Kann man das lernen? Genau darum geht es im nächsten Teil dieser Artikelserie!


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